Typ-1-Diabetes
Sei vorbereitet und informiere dich frühzeitig
Typ-1-Diabetes (T1D) ist eine fortschreitende Erkrankung mit einer weltweit wachsenden Anzahl an betroffenen Personen.1 Sie ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter2, jedoch kann T1D jeden treffen und in jedem Lebensalter auftreten.

T1D ist eine Autoimmunerkrankung („auto“ griech. für „selbst, eigen“). Das bedeutet, dass der Körper gegen eigene Zellen Abwehrreaktionen startet. Typ-1-Diabetes entsteht, indem das eigene Immunsystem bestimmte Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift. Diese Zellen (Betazellen genannt) haben die Aufgabe, das lebenswichtige Hormon Insulin zu produzieren. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel. Wenn immer weniger Betazellen Insulin produzieren, steigt der Blutzuckerspiegel, was ab einer bestimmten Menge eine Behandlung mit Insulin lebensnotwendig macht.3
In Deutschland gibt es:
~ 372.0004
Menschen mit
Typ-1-Diabetes (klinisch manifestiert, Stadium 3)
~ 7.2505
neue Fälle von
Typ-1-Diabetes pro Jahr
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Entstehung von T1D beginnt Monate bis Jahre vor dem Auftreten von Symptomen wie großer Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, plötzliche Gewichtsabnahme.6-10
- Typ-1-Diabetes verläuft in drei Stadien – Stadium 1 und 2 sind ohne Symptome, erst in Stadium 3 macht sich die Erkrankung bemerkbar.6-8,10
- Bei der Feststellung eines Typ-1-Diabetes haben 2 bis 3 von 10 Betroffenen bereits schwere Komplikationen entwickelt, wie z. B. die diabetische Ketoazidose, die lebensbedrohlich werden kann.11
- In den Frühstadien des Typ-1-Diabetes treten noch keine Symptome auf, dennoch kann die Autoimmunerkrankung bereits in diesen Stadien durch Früherkennungstests festgestellt werden.6-10
- 1 von ca. 350 Kindern hat einen noch unentdeckten Typ-1-Diabetes im Frühstadium.12,13
- Die Ziele der Früherkennung sind, Komplikationen wie die diabetische Ketoazidose zu vermeiden und den besten Zeitpunkt für den Beginn der Insulintherapie zu bestimmen.6-9
- Die Früherkennung gibt Betroffenen die Möglichkeit, sich mit der Diagnose vertraut zu machen und ermöglicht eine individuelle Anpassung ohne Zeitdruck an ein Leben mit Typ-1-Diabetes.14-16
- Der Ausbruch der Erkrankung kann bisher nicht verhindert werden und es gibt derzeit keine Heilung von T1D.
Was sind die Stadien des Typ-1-Diabetes?
Typ-1-Diabetes (T1D) entsteht über drei Stadien:

Obwohl Symptome erst in Stadium 3 auftreten, kann die Erkrankung bereits in den Frühstadien diagnostiziert werden. Ca. 1 von 350 Kindern hat einen noch unentdeckten T1D im Frühstadium.12,13
Der Ausbruch der Erkrankung kann bisher nicht verhindert werden und es gibt derzeit keine Heilung, dennoch ist eine frühe Diagnose wichtig.
Warum ist eine Früherkennung des Typ-1-Diabetes wichtig?
Diabetischer Ketoazidose vorbeugen
Bei ca. 20–30 Prozent der Betroffenen mit Typ-1-Diabetes treten bei Diagnose schwerwiegende akute Komplikationen11 auf, wie z. B. die diabetische Ketoazidose. Ziel der Früherkennung ist es, einer diabetischen Ketoazidose bei der Diagnose vorzubeugen.
Was ist diabetische Ketoazidose?
Eine diabetische Ketoazidose ist eine Entgleisung des Stoffwechsels. Sie tritt als schwerwiegende Komplikation des Diabetes auf, insbesondere bei Typ-1-Diabetes. Sie ensteht, wenn der Körper kein oder deutlich zu wenig Insulin zur Verfügung hat, um den Zucker im Blut in seine Zellen zu befördern.17
Zur Behandlung der diabetischen Ketoazidose wird meistens eine Behandlung auf der Intensivstation im Krankenhaus benötigt.17
Eine diabetische Ketoazidose kann zu Gedächtnisproblemen und kognitiven Einschränkungen führen18-20 und der Blutzucker kann danach über längere Zeit schlechter eingestellt sein.21
Den besten Zeitpunkt für den Beginn der Insulintherapie bestimmen7
Anpassung an ein Leben mit Typ-1-Diabetes
Früherkennung eröffnet Betroffenen die Chance, sich mit der Diagnose vertraut zu machen und ermöglicht eine individuelle Anpassung ohne Zeitdruck an ein Leben mit T1D.14-16
Wer kann Typ-1-Diabetes bekommen?
T1D ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter.2 In Deutschland leben etwa 1 von 425 Kindern und Jugendlichen mit der Erkrankung T1D.22
Ca. 9 von 10 Betroffenen haben keine nahen Verwandten mit T1D.10,14 Das heißt, T1D kann jeden treffen!
Genetische Komponente
Dennoch haben Verwandte von Menschen mit T1D ein erhöhtes Risiko, selbst daran zu erkranken:8

Typ-1-Diabetes im Überblick
In folgendem Video findest du einen Überblick über die Entstehung des T1D und die Vorteile einer Früherkennung:
- Gregory GA et al. Lancet Diabetes Endocrinol 2022; 10: 741-60
- Biester T et al. Diabetologe 2017; 13: 152–60
- Diabetologie in Klinik und Praxis. Häring H, Gallwitz B, Müller-Wieland D, Badenhoop K, Meier J, Usadel K, Mehnert H (Hrsg.). 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2021. doi: 10.1055/b000000048.
- Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe (Hrg.). Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2024. Die Bestandsaufnahme. 14.11.2023; ISSN 1614-824X, erhältlich unter: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2024_endversion.pdf (zuletzt abgerufen: 07.01.2025).
- Stahl-Pehe A & Rosenbauer J. Diabetologie 2019; 15: 206–16.
- Besser REJ et al. Pediatr Diabetes 2022; 23: 1175–87
- DDG 2023. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter, AWMF-Registernummer: 057-016
- ElSayed NA et al. Diabetes Care 2023; 46 (Suppl. 1): S19–S40
- Hendriks AEJ et al. Diabetes Metab Res Rev 2024; e3777
- Insel RA et al. Diabetes Care 2015; 38: 1964–74
- Baechle C et al. Diabetes Res Clin Pract 2023; 197: 110559
- Weiss A et al. Diabetologia 2022; 65: 2121-31
- Hummel S et al. Diabetologia 2023; 66: 1633–42
- Sims EK et al. Diabetes 2022; 71: 610–23
- Besser REJ et al. Arch Dis Child 2022; 107: 790–5
- Smith LB et al. Pediatr Diabetes 2018; 19: 1025–33
- https://flexikon.doccheck.com/de/Diabetische_Ketoazidose (zuletzt abgerufen: 07.01.2025)
- Ghetti S et al. Endocrinol Diab Metab 2023; 6: e412
- Jaser SS & Jordan LC. Curr Diab Rep 2021; 21: 12
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- Duca LM et al. Diabetes Care 2017; 40: 1249–55
- Buchmann M et al. Journal of Health Monitoring 2023; 8: 59-81
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- Redondo MJ et al. Pediatr Diabetes 2018; 19: 346–53.
MAT-DE-2403600-1.0-01/2025